Laktoseintoleranz : Symptome, Diagnose, Ursachen

Etwa jede fünfte Person in der Schweiz ist von Laktoseintoleranz betroffen. Was die Beschwerden aufgrund der Unverträglichkeit von Milchzucker sind und welche Ernährungsempfehlungen helfen.

Was ist Laktoseintoleranz?
Die Laktoseintoleranz ist eine Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker (Laktose). Die Betroffenen (in der Schweiz etwa jede fünfte Person!) können das Verdauungsenzym Laktase nur unzureichend oder überhaupt nicht mehr bilden. Der Mangel an Laktase führt dazu, dass der Milchzucker im Dünndarm nicht in seine Zuckerbausteine Glukose und Galaktose aufgespaltet werden kann. Der ungespaltene Milchzucker gelangt somit in den Dickdarm, wo er durch Bakterien vergoren wird.

Symptome von Laktoseintoleranz
Nach dem Genuss von Milch und daraus hergestellten Produkten können folgende Beschwerden auftreten:
Blähungen
Magenkrämpfe
Durchfall
Viele Betroffene sind sich nicht bewusst, woher ihre Beschwerden rühren, oder meiden symptomauslösende Nahrungsmittel ganz automatisch.

So erfolgt die Diagnose
Für die Diagnose einer Laktose-Intoleranz gibt es einen speziellen Atemtest und einen Gen-Test, bei welchem das Blut getestet wird.

Wie ernähre ich mich laktosefrei?
Die Verträglichkeit von Milchzucker (Laktose) ist individuell sehr verschieden. Meist werden 12g pro Tag gut vertragen – insbesondere wenn die Aufnahme über den Tag verteilt und zusammen mit anderen Nährstoffen (d.h. im Rahmen von Mahlzeiten) erfolgt. In den meisten Fällen genügt bereits der weitgehende Verzicht auf Milch und die gezielte Auswahl gut verträglicher Milchprodukte:

Beachten Sie die Angaben auf der Verpackung! Milch und daraus hergestellte Erzeugnisse (Rahm, Butter, Käse etc.) müssen in der Zutatenliste immer aufgeführt werden, auch wenn sie nur in geringen Mengen zugegeben werden. Dies gilt auch für Milchzucker (Laktose).
Spuren von Milch oder Milchzucker (Laktose) können während des Herstellungsprozesses auch unbeabsichtigt in ein Produkt gelangen. Dies lässt sich manchmal nicht vermeiden. Auf Spuren muss hingewiesen werden, sofern der gesetzlich festgelegte Höchstwert (1g/kg) überschritten wird oder werden könnte (z. B. «Kann Milch enthalten»). Auf Spuren unterhalb des gesetzlich festgelegten Höchstwertes darf in gleicher Art freiwillig hingewiesen werden.

Diese Produkte können Sie bei Laktoseintoleranz geniessen:

Geeignete Lebensmittel
Milchprodukte
Laktosefreie Milch oder Milchprodukte, wie Reismilch, Reisdrink, Reiscreme, Mandelmilch, Sojamilchprodukte, Hafermilch, Kokosmilch, Hart- und Schnittkäse, Butter, Butterschmalz, Pflanzenmargarine ohne Milchanteil
Backwaren
Brot & Backwaren ohne Milch oder Milchpulver
Brotaufstriche und Mus
Vegane Brotaufstriche, Honig, Marmeladen, Mandelmus, Pflaumenmus, Apfelmus, Sesam- und Nussmus
Getränke
Frische Fruchtsäfte, Mineralwasser, Kräuter-Tee (keine aromatisierten), Kaffee
Fleisch und Fisch
Laktosefreie Wurst, kalter Braten, Roastbeef, Corned Beef, Fisch, Meeresfrüchte
Weitere Produkte
Tofu, Obst und Gemüse frisch oder tiefgekühlt, Nüsse, Hülsenfrüchte, Getreide, Getreideflocken, Naturreine Pflanzenöle, Reis, Mais, Hirse, Quinoa, Amarant, Buchweizen, Kartoffeln, Nudeln, Kräuter, Gewürze, Eier, Bindemittel wie Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl, Mais- und Kartoffelstärke

Folgende Produkte sind bei Laktoseintoleranz nicht geeignet:

Ungeeignete Lebensmittel
Milchprodukte
Milch, Milchpulver, Kaffeeweisser, Käse, Trockenmilch, Trinkkakao, Kondensmilch, Rahm, Dickmilch, Joghurt, Molke, Quark, Hüttenkäse, Schmelzkäse, Käsezubereitungen
Backwaren
Brot- und Kuchenbackmischungen, Milchbrötchen, Waffeln, Kuchen und Tiefkühlkuchen, Kekse, Knäckebrot, Cracker, Paniermehl, Backwaren, Brot- und Gebäcksorten die mit Milch, Milchpulver, Buttermilch oder mit anderen Milchprodukten gebacken wurden
Fertiggerichte
Pizza, Fischkonserven, Gemüsekonserven, Tiefkühlfertiggerichte, Tiefkühlzubereitungen, Fast Food
Süsswaren
Eiscreme, Schokolade, Rahm- und Karamellbonbons, süsse Riegel, Pralinen, Weichlakritzwaren, Fertigdesserts
Wurstwaren
Würstchen, Leberwurst, Wurstkonserven
Instantprodukte
Suppen, Saucen, Kartoffelpüree Pulver, Knödelpulver, Bratlingmischungen, Kroketten
Fertigsaucen
Grillsaucen, Salatsaucen bzw. Dressings, Mayonnaise, Pesto, Ketchup und Senf
Weitere Produkte
Müslimischungen, Margarine, Streichcremes, Süssstofftabletten, Brotaufstriche, Verdickungsmittel, Bindemittel, Nahrungsergänzungsmittel, Cremeliköre, Gewürzmischungen und Aromen, Streugewürze.

Toleranzgrenze ist individuell verschieden
Eine Laktoseintoleranz festzustellen, ist oft nicht einfach. Denn nicht immer weisen Magenbeschwerden auf eine Unverträglichkeit hin. Mitunter wird diese durch eine Darmerkrankung ausgelöst und ist nur vorübergehend. Betroffene sollten die Laktoseintoleranz daher immer von einem Facharzt diagnostizieren lassen. Außerdem sollten sie individuell prüfen, in welchen Mengen sie auch gewöhnliche Lebensmittel essen können. Denn jeder Mensch hat eine persönliche Toleranzgrenze.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. 

 

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