Gerste – gesund und köstlich

Gerste im Aufwind

Oft schon in Vergessenheit geraten, ist die Gerste neben dem Weizen vermutlich eine der ältesten Getreidearten. Ihre Geschichte geht weit zurück bis zu den alten Ägyptern. Die Getreideart ist vielseitig einsetzbar, nicht nur für die Herstellung von Bier und Whiskey. Es lassen sich daraus auch schmackhafte Gerichte kreieren.
Rollgerste wächst vor unserer Haustüre in Europa. Oft geht man daran vorbei und weiss gar nicht, welch wohltuendes Getreide auf den heimischen Feldern gedeiht.

Wissenschaftlicher Effekt

Wissenschaftler der Universität von Lund haben die kleinen Körner genauer unter die Lupe genommen – und dabei Erstaunliches entdeckt: Gerste reduziert das Hungergefühl und senkt den Blutzuckerspiegel. Damit sinkt das Risiko für Diabetes und Erkrankungen der Herzkranzgefässe. Schon nach dreitägigem Verzehr lässt sich ein Effekt auf die Gesundheit nachweisen. Gemäss den Forschern ist das gewissen Ballaststoffen zu verdanken, die in der Gerste enthalten sind. Die Forscher stellten dabei fest, dass sich der Stoffwechsel der Probanden für bis zu 14 Stunden besserte. Sie hatten tiefere Blutzuckerwerte, einen tieferen Insulinspiegel und ihre Insulin-Empfindlichkeit nahm zu. Das heisst, das Insulin wirkte wieder effizienter. Ausserdem hatten die Versuchspersonen weniger Hunger.

Falls Sie die Probe aufs Exempel machen wollen: Bringen Sie mal wieder eine Gerstensuppe auf den Tisch oder verwenden Sie die Körner gekocht in Salaten oder als Ersatz für Reis. Mehr Bier trinken gilt allerdings nicht. Dort macht der Alkohol die gesundheitsfördernde Wirkung der Gerste wieder zunichte.

Die gesundheitlichen Vorteile der Gerste auf einem Blick
-cholesterinsenkend (bindet das LDL-Cholesterin, ohne das HDL-Cholesterin zu senken)
-ballaststoffreich
-reguliert den Blutzuckerspiegel
-ist bekömmlich (enthält weniger Gluten als Weizen)
-entgiftet den Körper
-ist eine wichtige Eiweißquelle
-wirkt reizmildernd auf Schleimhäute
-reguliert den Stuhlgang
-der Ballaststoff Beta-Glutan beugt Krebs- und Herzerkrankungen vor
-sättigt lange und intensiv
-ist reich an Vitalstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen
-stärkt die Nerven
-schützt die Gefäße
-stärkt die Darmflora
-unterdrückt Heißhungerattacken
-durch die Vermehrung positiver Darmbakterien können chronische Entzündungen im Körper reduziert werden
-enthält Phenole, die als Antioxidantien wirken

Negativ

Einen ganz kleinen Haken hat Gerste aber doch, der allerdings zum Glück nur wenige betrifft: Auch dieses Getreide enthält Gluten, ist also bei Zöliakie oder Gluten-Unverträglichkeit leider tabu.
Die ungeschälten Gerstenkörner enthalten Phytin, einen Stoff, der in der Schale sitzt. Er bindet so wichtige Mineralien wie Eisen und Calcium und macht sie damit für den Körper unbrauchbar.

Vorbereitung
Lassen Sie ganze Gerstenkörner möglichst immer über Nacht in reichlich kaltem Wasser quellen und giessen Sie am nächsten Tag das Einweichwasser weg. So können Sie einen Teil des in der Schale befindlichen Phytins entfernen und der Körper kann die Mineralstoffe besser nutzen. Außerdem gart die Gerste durch das Einweichen schneller.

Zubereitungstipps für Gerste

Gerste gibt Suppen, Eintöpfen und (als Graupen) Süssspeisen wie zum Beispiel Roter Grütze mehr Gehalt. Ganze Gerstenkörner eignen sich perfekt als Beilage oder als Zutat für Gemüsegerichte.

Sehr gut zum Kochen, Backen und fürs Müsli eignen sich Gerstenflocken und das daraus gewonnene Gerstenmehl. Da Gerste verhältnismässig wenig Klebereiweiss (Gluten) enthält, muss man Gerstenmehl allerdings zum Backen immer mit einem anderen Mehl mischen.

Die lange in Vergessenheit geratene Gerste hat viele gesundheitliche Vorteile und nachweislich positive Effekte unter anderem bei Diabetes, Übergewicht und Darmproblemen.

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